Erinnerungsort > Kai-Uwe-Von-Hassel-Kaserne

Kai-Uwe von Hassel (1913-1997) wurde in Deutsch-Ostafrika (Gare, heute Tansania), als Sohn eines Hauptmannes der Schutztruppe geboren. Sein Vater Theodor von Hassel war wie viele andere Soldaten nach den Kolonialkriegen als Farmbesitzer in Afrika geblieben. Die Mutter Emma Jebsen war eine Tochter des Apenrader Großreeders Michael Jebsen. Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Familie Afrika verlassen, kehrte jedoch bald zurück. Kai-Uwe von Hassel folgte beruflich seinem Vater und war als Pflanzer der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft, als Farmer und Kaufmann in den ehemaligen Kolonialgebieten tätig. Seine zukünftige Ehefrau lernte von Hassel bereits in der ‚Glücksburger Kolonialjugend‘ kennen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er sein politisches Wirken in Deutschland, blieb den afrikanischen Themen sowie alten Weggefährten aber stets verbunden. Die politische Karriere führte von Hassel vom Glücksburger Bürgermeisteramt über das Amt des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten bis in die Bundespolitik als Bundesverteidigungsminister und schließlich Bundestagspräsident.

Im Parlament galt er stets als Afrikaexperte, wurde zum geistigen Vater der deutschen Entwicklungshilfe und ordnete als Bundesverteidigungsminister das einzige Staatsbegräbnis an, das einem Kolonialveteran zuteil wurde. Bei der Gedenkrede für Paul von Lettow-Vorbeck (1870-1964) im holsteinischen Pronstorf und zu mehreren anderen Gelegenheiten betonte er immer wieder seine Wertschätzung gegenüber dem General der deutschen Schutztruppe in Ostafrika und forderte dessen ehrende Erinnerung. [MP]

Von Hassel als Jugendlicher bei der Pflanzarbeit und auf einem Plakat zur Bundestagswahl 1972
(Bildquellen: KAS/Privatbesitz, sowie KAS, ACDP: Medienarchiv):

Kai Uwe von HasselKai Uwe von Hassel 1972

Bennebeker Chaussee
24848 Kropp, Deutschland
54.4082948, 9.4989661

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